Bedingungen und Wege der Zweitalphabetisierung Englisch in den Grundschulklassen 1 2
Projekt - Fak. 2 - Englisch
Status:abgeschlossen
Kurzinhalt:Seit 2004 bieten die Länder Baden-Württemberg und Rheinland Pfalz Englischunterricht ab der ersten Klasse an und weitere Länder wie z.B. Nordrhein-Westfalen folgten diesem Beispiel einige Jahre später. Da in diesem frühen Fremdsprachenunterricht immer noch sehr stark das Primat des Mündlichen gilt, wird der Schriftsprache nur wenig Beachtung geschenkt oder sie wird wie in Baden-Württemberg und Rheinland Pfalz sogar per Bildungsplan in den ersten beiden Lernjahren komplett ausgeklammert. Die Kinder lassen sich aber in ihrem Interesse an der Schrift nicht davon abhalten, schon sehr konkrete Vorstellungen des englischen Schriftbildes zu entwickeln, auch wenn ihnen das Schriftbild in der Schule vorenthalten wird. Das Resultat sind selbst bei Zweitklässlern schon systematische Eigenregeln, d.h. stark an das phonemische System des Deutschen angelehnte Schreibungen, die die Lautform des Englischen widerspiegeln und regelgeleitet gebildet werden. Wenn die Fossilierung dieses invented spelling verhindert werden soll, muss die Schriftsprache früher und systematischer als bisher zum Bestandteil des Englischunterrichts werden. Dazu bedarf es jedoch einer empirischen Basis. Es gilt die Zweitalphabetisierung des Englischen mit seinem irregulären Laut-Buchstabenverhältnis in Bezug zu der Erstalphabetisierung im Deutschen zu überprüfen, das ein lautähnliches Schriftsystem hat. Ferner ist zu beleuchten, ob die frühe Behandlung des englischen Schriftbildes die Alphabetisierung im Deutschen negativ beeinflusst bzw. Kinder in den ersten beiden Grundschuljahren kognitiv überfordert. Die Untersuchungen zum Schriftspracherwerb des Forschungsprojektes stellen somit ein aktuelles Desiderat dar, auf dessen Basis letztlich erste Aussagen zu didaktisch-methodischen Ansätzen im Schriftspracherwerb vorgenommen werden können.
Mittels Triangulation werden die Stufen im Schriftspracherwerbsprozess untersucht, auf denen sich Grundschüler mit unterschiedlich intensiver Erfahrung im Umgang mit der englischen Schriftsprache befinden. Hier dienen die Stufenmodelle der Rechtschreibentwicklung von Scheerer-Neumann (2003), Ehri (1999) und Frith (1986) als Bezugsfolie. Per Fragebogen zu erhebende qualitative Daten zur Rechtschreibkompetenz erlauben eine Zuordnung zu den Stufen (Rymarczyk 2007) wie auch per Test (Wort-Pseudowort Lesen/Schreiben und die Analyse von Lesefehlern) erhobene Daten (Wimmer et al. 1990).

[kürzen]
titel:
(andere Sprache)
Two-way literacy acquisition English-German in years 1 2
Ergebnis:(s. Publikationen)
Projektdauer:01.10.2007 bis 30.09.2010
Projektbeteiligte:
Prof. Dr. phil. Rymarczyk, Jutta (Leitung) [Profil]

Annika Musall (M.A.)

Verweis auf Webseiten:
Projekthomepage
keine
Angehängte Dateien:
keine
Erfasst von Prof. Dr. phil. Jutta Rymarczyk am 21.01.2011
Zuletzt geändert von Prof. Dr. phil. Rymarczyk, Jutta am 11.01.2020
    
Projekt-ID:347